Obwohl sich die Politik in Festspiel- und Wahlkampfzeiten gerne mit Kunstschaffenden schmückt, hat man zu Corona-Zeiten ganz auf sie vergessen. So nimmt es uns auch nicht Wunder, dass sich die Kuturszene in Erinnerung ruft. Immerhin sind es für die meisten brotlose Tage, die sie jetzt durchleben.
 
Am morgigen Freitag machen die so schmählich Übersehenen mit ihrer „2-Meter-Abstand Demo für Kunst & Kultur“, auf dem Wiener Maria-Theresien-Platz, zwischen 17.30 und 19 Uhr, auf ihre Not aufmerksam:
 
Zu den vorgebrachten Forderungen zählen u.a. ein unbürokratisches Grundeinkommen für die Dauer der Coronakrise, die Abgeltung von Einkommensverlusten von Vereinen und freien Initiativen oder die Steuerbefreiung von Kunstankäufen und Künstlerhonoraren bis Jahresende 2021. (Der Standard)
 
Als Piratenpartei sehen wir nicht ein, dass eine ganze Branche so im Stich gelassen wird. Weil uns klar war, dass viele Menschen in der Krise durch das soziale Netz fallen werden, haben wir zum 1. Mai unsere Forderung nach dem bedingungslosen Grundeinkommen (BGE) erneuert, das auch Künstler*innen Sicherheit geben würde.
 
Wir empfinden es als sehr befremdlich, dass die Regierung, nachdem Kunstschaffende schon mehrere Monate ohne Einkommen und ohne Perspektive dastehen, erst jetzt langsam auf die Idee kommt, dass sie etwas tun muss.
 
Just einen Tag vor der morgigen Aktion fällt es den Grünen ein, die ihre Wahlkämpfe sonst immer gerne mit Kunstschaffenden garnieren, auf sozialen Medien einen Überbrückungsfonds – „bis zu“(!) 90 Millionen Euro und schnelle und unbürokratische Hilfe anzukündigen, während sie heute im OeNR ahnungslos einer Ausgabenobergrenze von 102.000 € zustimmen. Wenn diese Hilfe genau so schnell und unbürokratisch erfolgt, wie die, die EPUs und KMUs erleben müssen, wo unter Mithilfe sabotierender Banken nur sehr wenig ankommt, dann werden die Kultur und ihre Protagonist*innen in Österreich bald restlos ruiniert sein.
 
(VinPei)
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