Was du nicht sagst Sherlock, nicht alle Männer sind das Problem! Vorweg ein kleiner Spoiler: Dieser Artikel richtet sich vorwiegend an Männer, Frauen und alle anderen sind natürlich eingeladen ihn zu lesen, aber ich will euch nicht eure eigenen Probleme mansplainen. „Mansplaining“ beschreibt, wenn ein Mann von oben herab einer Frau ein Thema in der Annahme erklärt, dass sie nichts über das Thema weiß. Du weißt schon sehr genau was das Wort bedeutet, weil alle Frauen in deinem Leben ständig sagen, dass du das machst? Ich bin mir da nicht so sicher ob du das wirklich verstanden hast und ich war noch nicht fertig: Meistens wissen diese Männer weniger als die Frauen, denen sie etwas erklären wollen, nehmen aber an, dass sie es besser wüssten. [1]

Fühlst du dich schon getriggert? Was ist mit Womansplaining? Warum reden wir nur über Frauenrechte? Was ist mit Männerrechten? Du hast bestimmt schon Recherchiert: Du bist gegen die Wehrpflicht? Du versuchst das Bewusstsein für Menschenhandel, Missbrauch und Zwangsprostitution von Buben zu erhöhen? Du bist dir bewusst, dass mehr Männer als Frauen Suizid begehen, weil sie nicht mit der Gesellschaft klar kommen und dass tödliche Arbeitsunfälle quasi ein männliches Privileg sind? Du hast diese Probleme erkannt? Was tust du dagegen? Bekämpfst du die Ursachen? Warum stellst du Frauen diese Frage? Warum fragst du sie, was sie dagegen tun? Wenn es dir ernst wäre, würdest du dich das stattdessen selbst fragen, was du tun kannst und den Schulterschluss mit deinen diskrimierten Brüdern (und Schwestern) suchen, um mit ihnen gemeinsam für Menschenrechte kämpfen. Was aber wirklich passiert, ist dass du weißt, dass dich diese Dinge überwiegend überhaupt nicht betreffen und deine Rechte nicht eingeschränkt werden. Die Männer und Frauen die es betrifft sind dir letztendlich egal und du stellst diese Fragen nur, um deinen Sexismus zu rechtfertigen und die Aufmerksamkeit auf ein anderes Thema zu lenken. Diesen Frauen sind Frauenrechte wichtig, sind dir Männerrechte wirklich wichtig? [2]

Wir haben also ein Problem, aber sind Quoten wirklich die Lösung? Ist das nicht auch diskriminierend? Ist das nicht letztendlich sowieso alles egal, denn paradoxerweise ist die Kluft in gleichberechtigten Gesellschaften sogar größer [3]. Zunächst einmal ist es wichtig Sichtbarkeit zu schaffen, sodass über Probleme breit diskutiert und sie nicht Tod geschwiegen werden. Das ist übrigens auch der Grund warum LGBTQIA+ Aktivist:innen immer wieder mal auf der Straße sind und Wirbel machen und nicht wie du vielleicht angenommen hast, weil sie dir ihre Sexualität persönlich aufs Aug drücken wollen. Abgesehen davon ist das Thema kein Homogenes sondern sehr breit gefächert. Aber selbst wenn es immer nur eine kleine Minderheit betrifft: Sind Minderheitsrechte deswegen irrelevant? Selbst wenn der Großteil der Frauen einen traditionellen Beruf wählen würden, rechtfertigt das die übrigen zu diskriminieren? Rechtfertig das, dass einige Berufsgruppen der Meinung sind, man bräuchte einen Penis um ihren Job zu machen? Rechtfertig das, Menschen mit grünen Augen zu diskriminieren, weil es davon nur weniger als 2% gibt? Minderheitenrechte sind ein guter Maßstab für die Freiheit einer Gesellschaft, weil sie faschistische Tendenzen zeigen. Du solltest dies als Warnzeichen wahr- und erst nehmen, denn es trifft immer die Schwächsten zuerst: Trans-, Homosexuellen- und Frauen-Rechte wie aktuelle Beispiele in den USA, Polen und Ungarn zeigen.

„Aber Feminazis…“: Ließ den zweiten Absatz nochmal. Es gibt Femcels die der Bewegung schaden, aber du willst ja auch nicht dass „alle Männer“ mit Incels, Vergewaltigern, Pädophilen, usw. gleichgestellt werden? Für viele eine neue Information, aber Frauen sind auch Menschen. Niemand ist perfekt, aber das rechtfertigt nicht Zeit damit zu verbringen darüber zu diskutieren wie kurz das Kleid war, statt sich auf die Suche nach dem Mörder zu machen. Wenn sich eine Frau so anzieht wie sie sich gut gefällt, dann ist das ihre Sache. Sollte man nicht starren? Klar. Passiert es trotzdem? Klar. Aber was passiert dann? [4] Du bemerkst also auf einem Spaziergang eine Frau in einem Outfit dass dir gut gefällt? Wenn du deine Kopfhörer aus den Ohren nimmst, dich bei ihr für die Störung entschuldigst, ihr sagst, dass sie heute super aussieht und dann weiter gehst, hat sie die Chance sich ehrlich über das Kompliment zu freuen. Wenn du aber mit Tiergeräuschen versuchst ihre Aufmerksamkeit auf dich zu ziehen, um ihr dann zu gratulieren, dass sie heute deinen Geschmack getroffen hast und du dich jetzt gnädiger Weise auf irgendwas sexuelles einlassen würdest, dann fühlt sie sich wie das Stück Fleisch als das du sie behandelst [5].

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Google Suche nach „Schulmädchen“ [6]

Dass viele eigentlich wissen was sie tun, es ihnen aber wiederum egal ist wird klar, wenn man sie fragt ob sie Kinder wollen und sie sagen, wenn ich eine Tochter hätte, würde ich sie nicht alleine rauslassen. Um sie wovor zu schützen? Vor dir? Vor deinen Kollegen? Vor Männern, die so sind wie du, als du jung warst? [7]

Sei dir deiner Privilegien und Vorurteile bewusst. Bekämpfe das System, nicht die Unterdrückten!

 

Content von anderen Autor:innen wurde übersetzt und farblich hinterlegt. Quellen:

[1] https://vm.tiktok.com/ZMerYqdUr/
[2] https://vm.tiktok.com/ZMeMVHMXp/
[3] https://science.orf.at/v2/stories/2895283/
[4] https://vm.tiktok.com/ZMer9CFEQ/
[5] Unknown TikToker where the link got lost
[6] https://vm.tiktok.com/ZMerHxu4G/
[7] Unknown TikToker where the link got lost

Not stolen, but finely curated from these creators (among others). Photo by Garin Chadwick on Unsplash

 

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