Plädoyer für den europäischen Humanismus
Was schlagen eigentlich diejenigen vor, die gegen Flüchtlinge hetzen und davon sprechen, die Grenzen besser schützen zu wollen? Vor wem eigentlich – erwarten wir eine feindliche Armee?
Wie wollen Sie das anstellen mit dem Grenzschutz? Wollen sie die Leute ins Meer zurücktreiben – oder lieber gleich versenken?
Der eigentliche Skandal und das Versagen, besteht doch im Grunde darin, dass es die Regierungen Europas nicht fertig gebracht haben, die blödsinnige Dublinregelung in die Tonne zu treten, die den Staaten, in denen die Leute ankommen, die ganze Bürde auflastet. Das ist das Gegenteil eines solidarischen europäischen Geistes.
Nüchtern betrachtet gibt es nämlich überhaupt kein Flüchtlingsproblem, sondern wenn, dann ein Verteilungsproblem. Die Regierungen Europas halten sich mehr oder weniger vornehm zurück und bedienen den Populismus in ihren Ländern, indem sie die xenophoben Vorbehalte sogar noch fördern, um damit politisches Kapital herauszuschlagen.
Sicher, kann es nicht sein, dass man die Leute ungeordnet zu Fuß durch ganz Europa wandern lässt, aber das ist das Verschulden der nationalen Regierungen und nicht das, der Flüchtlinge.
Wie wäre es denn, wenn jeder Staat gemessen an seiner Bevölkerung und seiner Leistungsfähigkeit, seinen Anteil trägt und wenn man die Menschen von Anfang an gleich in einer halbwegs logistisch sinnvollen Art und Weise auf die Länder verteilt hätte?
Aber dazu ist das heutige Europa ja nicht in der Lage, weil unsere Staatenlenker keinen Millimeter über ihren geistigen Tellerrand hinaussehen.
Abgesehen davon werden wir in Europa mittelfristig ohnehin Zuwanderung brauchen, um unsere Infrastrukturen aufrecht zu erhalten, wenn man sich die demografische Entwicklung ansieht.
Das sagen selbst die, die heute Zäune bauen. Diejenigen Länder, die meinen, sie könnten unter sich bleiben, werden in ein paar Jahrzehnten einen bitteren Preis dafür bezahlen, weil ihre Bevölkerungen überaltert sein werden. Integrieren wir doch die Menschen, die hier ankommen anständig – schauen wir, dass sie einen guten Start haben – machen wir ihnen das Leben nicht unnötig schwer, indem wir ihnen Steine in den Weg legen und dadurch ihre Integration vereiteln.
Ich kann diese bornierte Dummheit derer, die in den nationalromantischen Träumereien des letzten und vorletzten Jahrhunderts schwelgen, nicht mehr ertragen.
Fangen wir endlich an, die Werte eines europäischen Humanismus zu leben und Politik fatktenbasiert zu gestalten, anstatt vom Untergang des Abendlandes oder einer muslimischen Invasion zu faseln.
Und fangen wir endlich an, daran zu arbeiten, Fluchtursachen zu beseitigen – bisher reden wir nur darüber.
8 Comments Already
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Die Grenzen sollen vor illegaler Einwanderung geschützt werden, so ist das nunmal vorgesehen.
Es wäre schonmal ein Anfang, wenn diverse von George Soros gesponsorte NGOs damit aufhören würden, die illegalen Einwanderer kurz vor der Küste Lybiens abzuholen und in die EU zu verfrachten.
http://www.zerohedge.com/news/2016-12-04/something-strange-taking-place-mediterranean
Das ist falsch. Die Dublinregelung besagt lediglich, dass in dem Staat der EU, in dem der Asylansuchende ankommt, auch das Asylverfahren durchzuführen ist.
Befragen Sie hierzu einmal ein paar deutsche und schwedische Mädchen und Frauen, die „taharrush gamea“ kennenlernen durften, die könnten das anders sehen.
Wieso die Schuld der Regierungen? Weil die Grenzen nicht auch wenn nötig mit Waffengewalt verteidigt wurden? Oder war es nicht doch eher die Schuld der Flüchtlinge, die die Grenze eines souveränen Staates steineschmeißend überrennen wollten, weil sie nach Deutschland wollten, obwohl sie sich in Griechenland in Sicherheit befanden?
Wieso sollte man das tun? Die meisten der Flüchtlinge sind nach Genfer Konvention keine, die müssen eben zurückgeschickt werden.
Das ist genauso ein Blödsinn wie der Inzucht-Sager von Schäuble. Wenn die derzeitige Politik nicht so familienfeindlich wäre, bräuchte man sich auch keine Sorgen um die demographische Entwicklung zu machen. Außerdem werden die Arbeitslosen sowieso immer mehr, also sollte es auch ohne Zuzug kein Problem damit geben, die Infrastrukturen aufrechtzuerhalten.
Warum sollten wir illegale Einwanderer, wohlgemerkt keine Flüchtlinge nach Genfer Konvention, hier durchfüttern und integrieren? Das macht null Sinn, außer man ist Ethnomasochist.
Und ich kann die nützlichen Idioten, die sich vor den Karren von George Soros spannen lassen, nicht mehr ertragen.
Was soll ein europäischer Humanismus sein? Und wenn Sie schon faktenbasiert Politik machen möchten, dann könnten Sie ja mal bei Ihnen selbst anfangen und sich über die Fakten erkundigen, dass ein nicht kleiner Teil der Flüchtlinge keine Flüchtlinge sind sondern Wirtschaftsmigranten.
Sind sie ethnomasochistisch veranlagt?
Da dürften Sie dann ja ein paar Gruppierungen zur Auswahl haben, die eine entsprechend irrlichternde Agenda, ganz nach Ihrem Gusto, vertreten. Die Piraten tun es nicht.
Wie meinen Sie das?
KÖNNEN oder WOLLEN Sie nicht über Ihre selbst aufgestellten Behauptungen, die Ihrer linken Traumwelt entspringen dürften, diskutieren?
>Und fangen wir endlich an, daran zu arbeiten, Fluchtursachen zu beseitigen
Wieso eigentlich? Wieso muss Europa irgendwelchen Leuten am anderen Ende der Welt einen Erstwelt-Lebensstil* ermöglichen, auf Kosten der europäischen Steuerzahler versteht sich, nur in der Hoffnung dass sie hier nicht aufkreuzen?
Grenzschutz geht viel einfacher, effektiver und günstiger.
*denn genau das bedeutet der euphemistische Ausdruck „Fluchtursachen bekämpfen“
Ich halte es für sehr wichtig, dass man bei Diskussionen Flüchtlinge und Migranten streng auseinander hält. Andernfalls hat man nie die Chance, ernsthaft über Lösungen zu diskutieren. Dass es in der Praxis nicht immer einfach ist, die beiden Gruppen auseinander zu halten (falsche Angaben, fehlende Papiere, etc.), ist auch klar. Da aber für beide Gruppen unterschiedliche Lösungsansätze notwendig sind, muss man es trotzdem versuchen.
Einen EU-weiten Grnzschutz halte ich für unbedingt notwendig, sonst brauchen wir tatsächlich wieder Grenzen innerhalb der EU. Das muss aber nicht heissen, dass die Länder an den Aussengrenzen die ganze Last tragen müssen. Hier istt EU-interne Solidarität gefragt, die schlimmstenfalls mit sanfter Gewalt entlang der Möglichkeiten des EU-Rechts durchzusetzen ist.
DIe Hauptaufgabe des Grenzschutze ist es , widerrechtliches Eindringen in das Gebiet der EU zu verhindern.
Das Flüchtlingsproblem an den Wurzeln, nämlich in den Heimatländern, zu packen, halte ich prinzipiell für den besten Weg.Viele Probleme in Afrika und in manchen asiatischen Ländern sind ja durch frühere oder aktuelle Einmischungen von westlichen Regieungen oder Konzernen entstanden.
Meiner Meinung nach hat immer der Verursacher die Pflicht, den durch ihn entstandenen Schaden zu bereinigen. Es wird nur unheimlich schwer werden, dass sich die Verursacher und Nutzniesser dazu bekennen und die daraus resultierenden Folgen akzeptieren.
Auseinanderhalten Verfolgter/Einwanderer:
ich sehe das so: für jede dieser Personen über die wir hier reden, könnte folgendes zutreffen
00 weder Verfolgter, noch Einwanderer (zB. Lebenskünstler, Schnorrer, Systemprofiteur)
01 kein Verfolgter, jedoch Einwanderer (erwartet sich bessere Lebensbedingungen hier)
10 Verfolgter, aber kein Einwanderer (möchte nach Wegfall Fluchtursache wieder nach Hause)
11 Verfolgter und Einwanderungswillig
ich habe somit aus 2 Gruppen 4 gemacht – was das Ganze nicht unbedingt vereinfacht, aber einen differenzierteren Blick zulassen sollte.
Nur so, als Übung: welcher Gruppe würdest du jemanden zurechnen, dessen Haus ihm quasi unter dem Hintern in Aleppo weggesprengt wurde, der aber wenig Lust verspürt sich in einer (noch) von Bürgerkrieg verschonten anderen syrischen Stadt eine neue Existenz und ein neues Haus aufzubauen und der zB Österreich geeignet findet?
Warum schreibst du Verfolgter statt Flüchtling? Sind beide Begriffe für dich gleichwertig?
Falls ja, würde ich meinem Empfinden nach den von dir beschriebenen Fall als einwanderungswilligen Flüchtling (also 11)einstufen.Da ich von den gesetzlichen Definitionen zu wenig Ahnung habe, weiß ich nicht, ob das rechtlich korrekt wäre.
Mir ging es bei meinem Posting eher darum, dass auch rechtl. gesehen echte Flüchtlinge als Migranten bezeichnet werden und dann beschränkende Maßnahmen für Migranten gefordert werden. Das würde zum Teil die Falschen treffen.
Solange eine Regierung nicht Gesetze anwendet, sondern sich illegale Einwanderung aufzwingen lässt, diese finanziert, Kriminelle schützt, ist sie selbst kriminell, gehört abgesetzt und die Verantwortlichen und ihre Wasserträger eingesperrt.
Da die kriminelle Regierung jedoch von den kriminellen Massenmedien gedeckt wird, sehe ich nur wenig Licht am Horizont.