Am 26. Oktober ist in Österreich traditionell „Tag der Fahne“.

Heute ist also jener Tag im Jahr, an dem die ewigwährende Neutralität als nicht mehr wegzudenkender Teil der österreichischen Seele gefeiert werden soll. Um diesen Anspruch zu unterstreichen, werden sowohl von der Regierung als auch vom Bundespräsidenten traditionell Kränze in Gedenken an die zahllosen Opfer der beiden Weltkriege niedergelegt. Aus Trauer, aber auch als Warnung.

Nachfolgend werden die Rekruten am Heldenplatz angelobt:

„Ich gelobe, mein Vaterland, die Republik Österreich, und sein Volk zu schützen und mit der Waffe zu verteidigen. Ich gelobe, den Gesetzen und den gesetzmäßigen Behörden Treue und Gehorsam zu leisten, alle Befehle meiner Vorgesetzten pünktlich und genau zu befolgen und mit allen meinen Kräften der Republik Österreich und dem österreichischen Volke zu dienen.“

Von Neutralität ist ab hier nicht mehr die Rede.

Danach beginnt die Leistungsschau des österreichischen Bundesheeres und eine andere Seite dieses Tages beginnt sich langsam zu zeigen. Bei Wurst und Bier wird geplaudert, die Kinder kraxeln enthusiasmiert am Kampfpanzer herum, üben sich etwas am MG74, die haushohen Fahnen wacheln leicht im Wind, der schon etwas über den Durst marinierte Pensionist tut sich beim Salutieren schwer. Die schönen Eurofighter überfliegen in Formation den Heldenplatz und ein heimliches Idyll von Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit macht sich breit.

Zu etwas späterer Stunde, wenn der Hunger schon gestillt ist, aber der Durst unvermeidlich überbleibt, sind Österreich-Gesänge in manchen Straßen zu hören. Die Polizei geht heute etwas länger Streife. Viele nutzen den Fenstertag, um ab Donnerstag „im Öl“ zu bleiben. Als Mensch mit sichtbarem Migrationshintergrund bleibt man an diesem Abend gern zuhause.

Voriges Jahr nutzte ein Herr Strache noch die Gelegenheit vor diesem sonderbaren Tag bei der sog. „Rede zur Lage der Nation aus freiheitlicher Sicht“, um vor einem Bürgerkrieg zu warnen. Ein Jahr später befindet sich selbiger in Koalitionsverhandlungen.

Heinz Fischer kommentierte diese Aktion damals so:

„Mit dem Wort ‚Bürgerkrieg‘ spielt man nicht“ […] „Schon gar nicht als Obmann einer Partei, die das Amt des Bundespräsidenten anstrebt und kurze Zeit später auch den Bundeskanzler besetzen will.“

Ungehört verhallt.

Heute ist ein Tag, an dem wir unsere Freiheit feiern, ein Tag an dem wir uns von den Wirren des Krieges, dem dumpfen Nationalismus und dem daraus entstandenen unermesslichen Leid lossagen, um wieder in eine Zukunft schauen zu können.

Vielen von uns fällt das heute sehr schwer.
Oh, du mein Österreich.

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