So schön die Glocken erklingen.
Menschen, die als Kind sexuell missbraucht wurden, nehmen sich 7x häufiger das Leben. Jene, die überleben, werden eher zu Schmerzpatienten, leiden sehr häufig unter Depressionen und Angstzuständen. Bei vielen ist das Empfinden von Nähe und Sexualität ein Leben lang gestört. Das Urvertrauen in andere Menschen ist oft unwiederbringlich erloschen.
In markerschütternder Regelmäßigkeit werden nicht nur Vergehen des Klerus aufgedeckt, sondern auch die Mitwisserschaft und das systematische Vertuschen dieser Vorgänge durch die katholische Kirche bis an die oberste Stelle.
Papst Franziskus gab 2017 zu, dass der Vatikan von über 2000 Fällen von Kindesmissbrauch wusste. Weltweite Beobachter gehen aber davon aus, dass rund 4% des Klerus im Laufe der Kirchenkarriere inakzeptable sexuelle Übergriffe oder Handlungen an Kindern vollführen, viele davon sind Wiederholungstäter.
Weltweit gibt es etwa 420.000 katholische Priester. Wir reden also statistisch von wenigstens 16.000 Missbrauchsopfern, Mehrfachtaten nicht mitgezählt.
Es ist auch wenig überraschend, dass es gerade in der katholischen Kirche zu wesentlich häufigeren Übergriffen kommt im Vergleich zur allgemeinen Bevölkerung. Einerseits wird jungen Burschen das Zölibat abgenommen, was an sich schon mit geisteskrank nett umschrieben ist, andererseits arbeiten Geistliche oft mit und in der Nähe von Kindern. Dazu werden sie als Autoritätspersonen wahrgenommen und genießen meist das Vertrauen der Bevölkerung.
Ich weiß nicht, was man dagegen tun kann. Eine Abschaffung des Zölibats wäre ein Anfang, aber selbst unter Franziskus ist das wohl illusorisch. Ein Verbot der Kirche ebenso. Wahrscheinlich bleibt wirklich nur die Möglichkeit, sich zumindest nicht finanziell an dieser kolossalen Schuld zu beteiligen.
In Wien auch online:
https://www.wien.gv.at/relon/austritt/
Hunderte US-Priester sollen mehr als tausend Kinder missbraucht haben
https://derstandard.at/…/Hunderte-US-Priester-sollen-mehr-a…
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