Es braucht einen blühenden Wiederaufbau
Die Corona-Pandemie hat uns alle stark getroffen. Über 550 000 Menschen sind aktuell arbeitslos und weitere 1,3 Millionen sind in Kurzarbeit[¹]. Zahlreiche Unternehmen stehen vor dem Konkurs und im Einzelhandel sank der Umsatz um 12,9 %[2]. Zahlen die bei uns allen Ängste auslösen. Wie wird es weiter gehen? Wie können wir weiter machen? Komplizierte Worte wie prekäre Arbeit, Inflation, usw. prägen das Bild der Debatte.
Dabei bietet diese Krise auch eine Chance. Den blühenden Wiederaufbau. Nach dem 2. Weltkrieg lag die europäische Wirtschaft am Boden, es gab tausende Arbeitslose und viele waren nach den Schrecken des Kriegs erneut in ihrer Existenz bedroht. Durch den Marshallplan und und gemeinsame europäische Kooperation gelang es die Situation zu retten. die Zerstörungen und das Leid eines Krieges sind uns zum Glück erspart geblieben, aber dennoch werden die negativen Folgen dieser Krise prägend für die nächsten Jahre sein.
Der Umsatzeinbruch im Einzelhandel zeigt uns übrigens auch auf, auf wie viel Müll unser System basierte, denn der Großteil davon ging nicht auf lebensnotwendige Güter wie Lebensmittel zurück. klammert man diese aus, brach der Umsatz sogar um ganze 29 % zusammen[2]. Ein blühender Wiederaufbau sollte auch nachhaltig sein und vor allem dafür sorgen, dass wieder dort investiert wird wo wir es wirklich brauchen. Und dazu braucht es erst gar keine komplizierten Berechnungen, die Lösung für dieses Problem liegt eigentlich auf der Hand. Das Bedingungslose Grundeinkommen. Es würde dafür sorgen, dass alle einen einfachen Zugang zu den Produkten haben die sie aktuell zum Überleben benötigen und würde durch den Konsum eben diese Bereiche stärken. Fast schon ein demokratischer Ansatz.
Diese Krise hat aber auch die Chance ein blühender Wiederaufbau im wahrsten Sinne des Wortes zu sein. Durch die vielen Einschränkungen kam es zu einem Einbruch beim CO2-Ausstoß. Viele Fluglinien stehen vor dem aus. Wir sollten diese nun auch ruhen lassen. Viel mehr müssten wir die Chance nutzen und in nachhaltige Alternativen wie den öffentlichen Verkehr und erneuerbare Energien investieren. Das Investment in Schlüsselwirtschaften wie die Metallindustrie ist wichtig, aber winzige 300 Millionen Euro[4] werden dabei nicht ausreichen. Das ist gerade mal so viel wie die AUA, eine unter vielen Fluggesellschaften, in Österreich an Personalkosten einspart[5]. Es braucht hier ein enormes Investmentpaket für den blühenden Wiederaufbau.
Der letzte Punkt den ich ansprechen möchte ist einer, der mir selbst noch Kopfzerbrechen beschert. Durch diese Krise wird sich die Lage am Arbeitsmarkt langfristig verändern. Arbeitsweisen wie Home Office sind erstmals weit verbreitet und gleichzeitig wird wohl, wie nach jeder Wirtschaftskrise, wieder vermehrt Leih- und Zeitarbeit bevorzugt werden. Beides verlagert die Macht von den Arbeitsleistenden zu den Unternehmen. Diese ersparen sich Kosten für Büros, die nun von uns Arbeitsleistern selbst getragen werden müssen. Gleichzeitig drücken sie die Lohnniveaus mit einer höheren Fluktuation bei den Angestellten und wie zuletzt die Lohnverhandlungen bei Ryanair zeigten wird selbst diese schwere Krise ausgenutzt, um weiter Druck auf das Lohnniveau zu setzen. Ein Teil der Lösung könnte auch hier das Bedingungslose Grundeinkommen sein, aber langfristig wird dies nicht ausreichen. Viel mehr denke ich, dass es einerseits eine Stärkung von KMUs, die den Löwenanteil der österreichischen Arbeitsleistenden beschäftigen, benötigt. Andererseits brauchen die Arbeitsleistenden in Großkonzernen dringend mehr Mitspracherecht, damit angedrohte Schließungen von Betriebsstätten keine Zukunft mehr haben. Aber beides steht für mich noch offen zur Debatte.
für Montag wurde angekündigt, dass die langfristigen Pläne für die Öffnung und Wirtschaft präsentiert werden. Eigentlich wäre das Motto eines blühenden Wiederaufbaues perfekt dafür. die Hoffnungen dass diese Türkis-Grüne Regierung wirklich einen nachhaltigen Plan präsentiert sind aber, bescheiden gesagt, gering.
[1] Der Standard 2020. https://www.derstandard.at/story/2000117434384/leicht-positiver-trend-am-arbeitsmarkt-verlaengerung-der-kurzarbeit-steht-im
[2] Statistik Austria 2020. https://www.statistik.at/web_de/presse/123060.html
[3] Global Carbon Projekt 2020. https://www.globalcarbonproject.org/news/TemporaryReductionInCO2EmissionsDuringCOVID-19.html
[4] Der Standard 2020. https://www.derstandard.at/story/2000117631839/erstes-konjunkturpaket-steht-300-millionen-euro-fuer-oeffentlichen-verkehr
[5] Der Standard 2020. https://www.derstandard.at/story/2000117623264/aua-spart-300-millionen-euro-beim-personal
https://basis.piratenpartei.at/blog/2020/05/24/bluehender-wiederaufbau/https://basis.piratenpartei.at/wp-content/uploads/2020/05/blooming-blossom-blur-bright-409696.jpghttps://basis.piratenpartei.at/wp-content/uploads/2020/05/blooming-blossom-blur-bright-409696-150x150.jpgBeiträge von PiratenArbeit,BGE,Corona-Krise,Coronavirus,Klima,Nachhaltigkeit,Prekariat,Regierung,WirtschaftskriseDie Corona-Pandemie hat uns alle stark getroffen. Über 550 000 Menschen sind aktuell arbeitslos und weitere 1,3 Millionen sind in Kurzarbeit. Zahlreiche Unternehmen stehen vor dem Konkurs und im Einzelhandel sank der Umsatz um 12,9 %. Zahlen die bei uns allen Ängste auslösen. Wie wird es weiter gehen? Wie...Walerie RavenWalerie Raveneest9@piratenpartei.atEditorppAT Basisblog
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