Einerseits kann man keinem böse sein, wenn er nach so einem Debakel an der Sinnhaftigkeit der Unternehmung zweifelt und vor dem langen Fussmarsch durch die Wüste ins gelobte Land, kneift.

Ob wir am Ende des entbehrungsreichen Weges wirklich ankommen, ist ungewiss. Da ist es durchaus nicht abwegig zu den Etablierten in den Flieger zu steigen und bequemer zu reisen. Wir leben alle (wahrscheinlich) nur einmal – und warum sich die Ochsentour antun, wenn man es auch billiger haben kann.

Man kann sich durchaus damit zufrieden geben und bei den Liberalen, den Grünen oder den Linken auch mitgestalten – vorausgesetzt, man gibt sich mit Halbheiten zufrieden und macht bei linkem Dogmatismus, Neoliberalismus und grünem Gouvernantentum die Augen zu.

Dass Menschen am Leben zerbrechen, Suizid begehen, in der Psychiatrie landen, dem Teufel Alkohol verfallen, abstürzen oder Straftaten begehen, hat es zu allen Zeiten und bei Angehörigen aller politischen Farben gegeben. Dafür sind wir als Partei nicht verantwortlich – diese Dinge betreffen den einzelnen Menschen.

Als Gemeinschaft sollten wir aufeinander achten – auch bemerken, wenn es jemandem schlecht geht und gegebenenfalls Hilfe anbieten, aber Schuld sind wir nicht, wenn jemand dann trotzdem aus dem Ruder läuft.

In solchen Zeiten, wenn alles Ungemach auf einen Schlag über eine Bewegung hereinbricht, möchte man sich wünschen, dass die Basis enger zusammenrückt – dass die Organe nicht davonlaufen und die Basis in den Scherben allein sitzen lässt. Gerade in solchen Situationen wäre es ihre Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die politische Arbeit weitergeht und den Schaden zu begrenzen.

Natürlich kann ein Spitzenkandidat nach einer verlorenen Wahl zurück treten, vor allem dann, wenn er Fehler gemacht hat. Nur im aktuellen Fall ist dem ja nicht so. Die Ursache für die Wahlniederlage liegt vor allem im Zerfall der Partei in Berlin und dem Medienwirbel der um manches Personal veranstaltet wurde. Dafür kann Bruno Kramm herzlich wenig.

Und auch wenn man zu dem Ergebnis kommt, dass ein Rücktritt unausweichlich ist, weil man es nicht mehr packt oder warum auch immer, muss man nicht unbedingt unter einer Woche auch noch aus der Partei austreten und sich einer anderen anschliessen. So ein schneller Sinneswandel kommt mir komisch vor. Bei mir hat der Prozess der Abnabelung von meiner damaligen Partei damals Jahre gedauert.

In Österreich betrifft uns das alles natürlich auch – jeder Erfolg, jede Watschn, wirkt sich in abgeschwächter Form auch auf uns aus, denn die Piraten sind eine internationale Bewegung.

Lassen wir uns nicht entmutigen von den Gegnern und Exmitgliedern, die uns gerne scheitern sehen würden – stecken wir die Schläge weg und arbeiten wir weiter – denn wer sollte sonst das tun, was nur die Piraten können – im Geiste der individuellen Freiheit den digitalen Wandel gestalten?

Halten wir also zusammen!

https://basis.piratenpartei.at/wp-content/uploads/2016/04/2111002674.pnghttps://basis.piratenpartei.at/wp-content/uploads/2016/04/2111002674-150x150.pngHarald "VinPei" BauerBeiträge von PiratenEinerseits kann man keinem böse sein, wenn er nach so einem Debakel an der Sinnhaftigkeit der Unternehmung zweifelt und vor dem langen Fussmarsch durch die Wüste ins gelobte Land, kneift. Ob wir am Ende des entbehrungsreichen Weges wirklich ankommen, ist ungewiss. Da ist es durchaus nicht abwegig zu den Etablierten...Wir leben Basisdemokratie!
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