Die Geschichte der Piraten ist schnell erzählt. Es gab einen Hype, die Piraten haben sich über die ganze Welt ausgebreitet, dann war der Hype weg und die Piraten auch, kurz, knackig …
und falsch.

Falsch deshalb, weil es die Piraten noch gibt. Vor allem aber falsch, weil „der Hype“ maximal ‚Politikexperten‘ und Journalisten als Erklärung des Phänomens Piraten genügen kann.

„…where no political party has gone before“

Parteien, zumindest solche, die nicht in das aktuelle politische Spektrum passen, entstehen nicht wegen eines Hypes. Parteien entstehen, weil in der Gesellschaft eine Machtfrage zur Beantwortung ansteht.
Steht die Macht dem Adel oder den BürgerInnen zu, diese Frage führte zur Gründung der bürgerlichen Parteien.
Soll Macht an Besitz geknüpft sein oder steht sie allen zu? Diese Frage gebar die sozialistischen Parteien.
Steht Macht nur Menschen zu, oder müssen Natur und Umwelt mit Rechten und damit auch mit Macht ausgestattet werden? Diese Frage stand hinter dem ‚Hype‘, der die Grünen nach oben brachte.
Die jeweilige Gründungsfrage stellt nicht die Partei. Sie wird von der Gesellschaft lange vor einer Parteigründung gestellt. Es ist die Gesellschat, die diese auch beantwortet.
Parteien tauchen erst in der allerletzten Phase auf, wenn es für die Gesellschaft darum geht sich auf den Weg zu machen um dort hin zu kommen, wohin die Reise gehen soll. Bis zum Ziel kann es dann zwar durchaus noch Jahre bis Jahrzehnte dauern, die Richtung ist jedoch entschieden.

Insofern unterscheiden sich die Piraten nicht von anderen Parteien, was ist also schief gegangen?
Nichts würde ich sagen, nur der Zeitplan ist durcheinander geraten. Von den Anfängen der Umweltbewegung bis zur Gründung der Grünen vergingen mehr als zehn Jahre. Zwischen der 1. Beschlagnahme der Server von ‚The Pirate Bay‘ und der Gründung der ersten Piratenpartei lag gerade mal ein Jahr. Hier hat vermutlich das Internet seine Bits im Spiel gehabt und den Prozess der Parteiwerdung ungeheuer beschleunigt, mit Folgen. Es gab eine Partei, ohne dass die Gesellschaft sich darüber klar werden konnte, welche Machtfrage denn geklärt werden müsse und wie die neue Antwort aussieht.
Über Zehn Jahre sind seither verstrichen, es ist an der Zeit die Frage die zur Gründung der Piraten geführt hat zu formulieren und zu stellen:

Braucht eine Gesellschaft überhaupt Macht?

Ist es für das Funktionieren einer Gesellschaft notwendig, dass Menschen glauben legitimiert zu sein über andere Menschen zur verfügen.

Die Antwort, die sich mit den Piraten manifestiert hat, lautet ‚Nein‘.

Für die alte Antwort auf die Frage, ja es braucht mehr Machtausübung, es braucht den ’starken Mann‘, stehen Leute wie LePen Wilders Gauland und Strache.

Es ist an der Zeit, dass die Piraten von den WählerInnen in den Ring geschickt werden.

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