Am Wochenende war die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles mit dem Satz auffällig geworden, „Die SPD steht für ein Recht auf Arbeit – nicht für bezahltes Nichtstun“. Darauf hat sich in Deutschland in den letzten Tagen eine Diskussion um das BGE entsponnen.

Das Springerblatt „WELT“ hat nun einen sehr gescheiten Beitrag zum Umgang der Sozialdemokraten mit dem Thema veröffentlicht, in dem u.a. folgendes zu lesen ist:

Wie will die Parteivorsitzende der SPD ein Recht auf Arbeit garantieren, in einem Zeitalter, in dem gerade mit rasender Geschwindigkeit künstliche Intelligenz und immer klügere Automaten dem Menschen die Arbeit abnehmen? Soll der Staat in Verwaltung und Bürokratie noch mehr Personen beschäftigen? Oder sollen Firmen per Gesetz gezwungen werden, mehr Personal einzustellen? Beides würde komplett in die Irre führen und neuen technologischen Entwicklungen diametral entgegenlaufen.

Und:

Erstmals in der Menschheitsgeschichte wird realistisch, der Arbeit einen ganz anderen Stellenwert als in der Vergangenheit zuzuschreiben. Sie ist nicht mehr die absolut unverzichtbare und alternativlose Notwendigkeit, um ein Überleben von Gesellschaften zu gewährleisten. Für die einen mag das eine beunruhigende Entwicklung sein. Sie mag an Gewohnheiten kratzen und Gewissheiten infrage stellen. Für die anderen aber eröffnet sich eine historische Chance, über Sinn, Zweck und Wert der Arbeit neu nachzudenken.

Digitalisierung wirkt wie eine abrupte Vermehrung des Arbeitskräfteangebots. Wie es zu Zeiten der Globalisierung mit der Billigarbeit aus fernen Ländern geschah, kommen in riesigen Massen Hände – in Form der Greifarme von Automaten – und Hirnzellen – in Form künstlicher Intelligenz – zum bisherigen Angebot hinzu.

Die Polemik, die „WELT“ dann weiter unten gegen den Mindestlohn auffährt, ist natürlich der Blattlinie geschuldet und Unsinn, weil ein BGE ja nicht zum Anlass genommen werden darf, die Löhne zu drücken.

Aber wenn jetzt sogar schon die konservative „WELT“ erkennt, dass sich die Arbeitswelt im digitalen Zeitalter verändert und die Politik neue Wege gehen muss, um diese Herausforderung sozial verantwortlich zu meistern, dann wird deutlich, wie weit die Sozialdemokratie in ihrer derzeitigen Verfassung von der Fähigkeit entfernt ist, die Zukunft zu gestalten.

Das gilt übrigens genau so für die SPÖ, die ja auch daran glaubt, dass dann eben in anderen Bereichen wieder neue Arbeitsplätze entstehen, für die Jobs, die die Automatisierung gefressen hat. Nichts anderes hört man ja von den Funktionären, wie Peter Hacker, immer dann, wenn es um das bedingungslose Grundeinkommen geht. Diese Annahme ist aber weltfremd und naiv.

Wer so denkfaul, angepasst, visionsfrei und beliebig geworden ist, wie die Sozialdemokratie, braucht sich nicht wundern, wenn er in die Bedeutungslosigkeit abgleitet. In Deutschland haben sie es schon geschafft und in Österreich sind sie gerade dabei.

Und natürlich sind die Konservativen kein Stück besser. Oder kennt hier irgendwer irgendjemanden aus dem schwarzblauen Schlafsaal der Rückwärtsgewandten, der jemals etwas Kluges zum BGE gesagt hätte?

Hier gibt es ein kurzes Informationsvideo zum BGE.

Machen wir es besser als die Urzeitechsen: https://www.piratenpartei.at/schnuppermitgliedschaft/

(VinPei)

https://basis.piratenpartei.at/wp-content/uploads/2017/11/sozial.jpghttps://basis.piratenpartei.at/wp-content/uploads/2017/11/sozial-150x150.jpgHarald "VinPei" BauerBeiträge von PiratenAndrea Nahles,Arbeit,Arbeitswelt,Automatisierung,Bedingungsloses Grundeinkommen,BGE,digital,digitaler Wandel,konservativ,Österreich,Peter Hacker,Piraten,Piratenpartei,Politik,ppat,schwarzblau,Sozialdemokratie,SPD,SPÖ,Springer,WeltAm Wochenende war die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles mit dem Satz auffällig geworden, „Die SPD steht für ein Recht auf Arbeit – nicht für bezahltes Nichtstun“. Darauf hat sich in Deutschland in den letzten Tagen eine Diskussion um das BGE entsponnen. Das Springerblatt 'WELT' hat nun einen sehr gescheiten Beitrag zum...Wir leben Basisdemokratie!
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