Das Attentat von Christchurch in Neuseeland, bei dem ein Rechts-Terrorist 50 Menschen das Leben genommen hat, wirft Fragen zu Verbindungen auf, die bis in die österreichische Politik und Behörden hineinreichen. Darüber hat auch DER STANDARD berichtet:

In Chats bereiten sich Rechtsextreme für „Tag X“ vor. Die Spuren führen nach Wien, die Attentäter von Christchurch verlinkten auf Artikel über Rechtsextreme in der Bundeswehr.

Und weiter:

Im Zentrum des Netzwerks steht ein ehemaliger deutscher Elitesoldat namens André S., besser bekannt als „Hannibal“. Er gründete gemeinsam mit einem Verfassungsschützer den Verein Uniter, der Sicherheitsdienste anbietet und global vernetzt ist. Außerdem war er Administrator geheimer Chatgruppen, in denen sich Soldaten, Polizisten und Security-Mitarbeiter über „sichere Häuser“, Bedrohungsszenarien und Fluchtrouten unterhielten. Eine solche Chatgruppe gab es auch für Österreich, wie aus Zeugenbefragungen der deutschen Ermittler hervorgeht.
Einige Mitglieder der Chatgruppen entwendeten Waffen und Munition aus den Beständen der Bundeswehr und legten einen Ordner mit Feindlisten von Politikern und Personen aus der linken Szene an. Am Tag X sollten diese Personen dann zusammengerottet, an Straßensperren vorbeigeschmuggelt und eliminiert werden, sagte ein Zeuge zu den deutschen Ermittlern.

Nach eigenen Angaben hat Uniter 1800 Mitglieder, die zum größten Teil aus aktiven und ehemaligen Militärangehörigen bestehen dürften und die neben harmlosen Tanzkursen immer wieder auch paramilitärisch anmutende Veranstaltungen, wie z.B. einen sogenannten „Run Hide Fight Kurs“ anbieten. Dessen Ziel wird so beschrieben: „Lerne darin verschiedene Aspekte der präventiven Vorbereitung, um im Notfall sich an die jeweilige Lage anzupassen“. Auch „Bodenkampfseminare“ oder survivalmäßige „Teambuilding“-Veranstaltungen werden durchgeführt.

Auch Geheimniskrämerei wird bei Uniter groß geschrieben:
Ein Mitglied verpflichtet sich, über alle Angelegenheiten innerhalb des Netzwerkes, die ihm oder ihr anvertraut werden, Verschwiegenheit zu bewahren. Die Verpflichtung zur Verschwiegenheit besteht auch nach der Beendigung der Mitgliedschaft, stellt die Homepage klar.

Letztlich haben wir es also mit einer ansehnlichen Zahl bestausgebildeter Krieger zu tun, die sich weiter stählen und keinen Wert auf Transparenz legen. Über ein Mitglied von Uniter schreibt der Standard:

Franco A., ein Soldat der deutschen Bundeswehr, wird auf dem Wiener Flughafen festgenommen, als er eine geladene Waffe aus einem Versteck in der Behindertentoilette holen will. Als der Verdächtige überprüft wird, entdecken die Beamten, dass sich dieser mit einer zweiten Identität als syrischer Flüchtling in Deutschland registrieren ließ. Bei einer Hausdurchsuchung finden sie Todeslisten und offensichtlich Vorbereitungen auf einen Terroranschlag, den der deutsche A. vermeintlich als syrischer Flüchtling ausführen wollte.

Das klingt alles sehr bedrohlich. Hier müssten bei der Politik die Alarmglocken läuten. Wir Piraten haben dazu einen Weckruf an die Nationalrats-Klubs und die Medien bereits im November 2018 gestartet, nachdem erste Meldungen in den deutschen Medien über Verbindungen des Netzwerks nach Österreich aufgetaucht waren. Leider blieb diese Aussendung jedoch ohne irgendeinen erkennbaren Widerhall und ohne jegliche Konsequenz: https://www.piratenpartei.at/appell-an-den-nationalrat-wie-sehr-ist-der-staat-von-rechtsextremen-unterwandert/

 

Was aber beinahe noch beunruhigender ist, als das konspirative Netzwerk selbst, ist die Tatsache, dass der Arm von Uniter offenbar tief in das schwarzblaue Politikerlager hineinreicht.

 

Der Standard schreibt:

Wer dem Verein Uniter folgt, landet bald in Österreich. Uniter war als gesamter Verein Mitglied eines Pseudo-Ritterordens namens Lazarus Union, der auf der Burg Kreuzenstein bei Wien seinen Sitz hat. Hannibal, also André S., wurde auch selbst zum Ritter geschlagen. Ein Video zeigt, wie er letztes Jahr im Beisein des niederösterreichen Alt-Landeshauptmanns Erwin Pröll (ÖVP) und des ehemaligen Verteidigungsministers Werner Fasslabend (ÖVP) an einer Investitur in der Theresianischen Militärakademie Wiener Neustadt teilnahm. In dieser Zeremonie mussten die Herrschaften mit ihrer Ehre auf die Leitsätze der Lazarus Union schwören und versichern, ihren Korpsgeist zu bewahren. André S. ist laut Vereinsregister Vizepräsident der Lazarus Union.

 

Spätestens an der Stelle, stellt sich die Frage, was machen ehemalige ÖVP-Granden bei so einem Verein, wie der Lazarus Union, die Uniter wörtlich als „Partnerorganisation Lazarus Union“ betitelt. Ist man da nur zufällig in schlechte Gesellschaft geraten oder steckt mehr dahinter?

 

Der Gastgeber von Franco A. in Wien, also des Mannes der den Terroranschlag mit der Identität eines syrischen Flüchtlings geplant hatte, ist ein Maurice R., über den der Standard schreibt:

Zu seinem Umfeld gehören auch zwei Mitarbeiter des österreichischen Verteidigungsministeriums. Bekannt ist er auch mit der Familie Gudenus. Ein Foto, das dem STANDARD vorliegt, zeigt Maurice R. und Clemens Gudenus, Bruder von FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus und derzeit FPÖ-Bezirkspolitiker in Wien-Wieden, gemeinsam auf einer Couch sitzend. Clemens Gudenus sagt dem STANDARD, dass Maurice R. „nur einer von 2800 Facebook-Freunden“ sei. Franco A. kenne er nicht.

 

Harmlos ist die Sache keinesfalls und es gibt Fragen zu stellen, an amtierende und ehemalige Politiker von Schwarzblau, in welchem Verhältnis sie zu rechten Netzwerken stehen und warum man nicht hört, dass sie etwas tun, um solchen Gefahren entgegen zu treten.

Immerhin stellt die FPÖ den Innenminister und die ÖVP den Bundeskanzler. Da wäre auch schon der Eindruck verheerend, es könnte eine Kumpanei mit Staatsgefährdern geben.

Wir begehren Auskunft von Ihnen Sebastian Kurz und Herbert Kickl!
Nachfragen und vorbeugen statt böse Überraschungen erleben müssen: https://www.piratenpartei.at/mitmachen/mitglied-werden/

(VinPei)
https://basis.piratenpartei.at/wp-content/uploads/2019/03/staatsgefhrdend-1024x576.jpghttps://basis.piratenpartei.at/wp-content/uploads/2019/03/staatsgefhrdend-150x150.jpgHarald "VinPei" BauerBeiträge von PiratenFPÖ,Gudenus,Kickl,Kurz,ÖVP,Piraten,ppat,Pröll,schwarzblau,UniterDas Attentat von Christchurch in Neuseeland, bei dem ein Rechts-Terrorist 50 Menschen das Leben genommen hat, wirft Fragen zu Verbindungen auf, die bis in die österreichische Politik und Behörden hineinreichen. Darüber hat auch DER STANDARD berichtet: In Chats bereiten sich Rechtsextreme für 'Tag X' vor. Die Spuren führen nach...Wir leben Basisdemokratie!
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